HAMNET-Versuche in OE9

Linktest OE9XPR - OE9XFR

Amateur-Datenfunk im Rückblick

Amateurfunk ist neben Morsen und Sprechfunk auch das Erproben von neuen Techniken und auch das Betreiben von Sonderbetriebsarten zur Bild-, Schrift und Datenübertragung.

 

Packetradio war im Jahr 1981 eine Datenverbindung und Vernetzung mit 1k2Bit/sec im Amateurfunkdienst - und das zu einem Zeitpunkt, als das Internet nur durch einige Forschungsinstitute und das Militär genutzt wurde und erst 1993 durch das WWW seinen Siegeszug begann. Packetradio war zum damaligen Zeitpunkt technisch ein Highlight. Zur Erinnerung: Die ersten Telefon-Datenmodems schafften 300bit/sec und an eine mobile Datenverbindung, wie im Amateurfunk einfach möglich - war gar nicht zu denken.

 

Es folgten Geschwindigkeitssteigerungen auf 9k6Bit/sec auf der Benutzerseite. Die Vernetzung zwischen den Digitpeatern auf 23cm, 13cm und 6cm mit Geschwindigkeiten von 19k2Bit/sec und auch 76kBit/sec war Stand der Technik. Höhere Datenraten waren mit der bestehenden Technik kaum zu erreichen. Das verwendete Datenprotokoll war AX.25, ein verändertes und für den Amateurfunk adaptiertes Datex-P - über das auch TCP/IP transportiert werden konnte.

 

Die verwendeten Knotenrechner und Software stammen teilweise noch aus den Anfängen und Hardware und Ersatzteile werden langsam rar. Auch wurde jahrelang - ja jahrzehntelang - nicht viel weiterentwickelt. Das Packetradionetz dümpelte dahin - Digipeater wurden abgeschaltet - das Netz wies Löcher auf.

 

Packetradio in OE9

Die ersten (noch illegalen) Packetradiosignale in OE9 wurden von Armin - OE9AHI+ und Herbert - OE9HBJ ausgestrahlt. Mit einem direkt aus den USA importierten TAPR TNC1 waren damit beide in den Anfängen - im Jahr 1981/1982 QRV. Mehrere Funkamateure im Bodenseeraum interessierten sich für die Verbindung von Computer mit Amateurfunk und stiegen auch in diese neue Betriebsart ein.

 

Es folgte die Umrüstung der RTTY-Mailbox beim Gasthaus SEIBL oberhalb von Lochau mit Packetradio. Ein TNC mit 2m-Funkgerät auf dem Pfänder und eine Verlinkung über das Gateway OE9HLH in Bregenz in Richtung Schweiz. Später gab es die erste "Knotenrechnersoftware" mit mehreren TNC2 und eine Vernetzung mit dem Kleinwalsertal, Feldkirch und Digipeater in der Schweiz und Deutschland. Als Hardware wurde in OE9 der RMNC und als Software Flexnet eingesetzt und ist heute noch in Verwendung.

 

In Spitzenzeiten konnte die Mailbox OE9XPI kaum alle auf den 27 vorhandenen Kanälen verbundenen Funkamateure bedienen. Viele erhielten besonders am Sonntag morgen ein "BUSY" von der Mailbox, weil alle ihre Nachrichten (Mails) und die Amateurfunk-News lesen wollten. Mit dem Aufkommen des Internet verloren immer mehr Benutzer das Interesse an Packetradio.

 

HAMNET - digitaler Backbone

Durch den ÖVSV wurden 2005 erste Versuche mit einem IP-basierenden Netz durchgeführt. 2008 wurden dann einheitlich die Microtik-Boards als Hardware verwendet und 2009 wurden die ersten Installationen durchgeführt.

 

Das HAMNET basiert auf TCP/IP, welches in erster Linie die Relais- und/oder Digipeaterstandorte untereinander digital vernetzt, bietet als Trägermedium eine Vielzahl von möglichen Anwendungen. Für den User sind Direktverbindungen mittels HF-Benutzereinstiegen untereinander (peer to peer), sowie Verbindungen zu Serverdiensten (sämtliche Betriebsarten) und Schnittstellen zu bestehenden Amateurfunkbetriebsarten (z.B. Packet Radio) möglich.

 

Es wurde also nun die Situation umgedreht. TCP/IP-Dienste bieten nun die Basis und Packetradio ist einer von vielen möglichen Diensten die über dieses Netz laufen. Vorher war es Packetradio, mit dem AX.25-Protokoll als Transportprotokoll auf dem das TCP/IP-Protokoll mittransportiert (getunnelt) wurde.

 

Status des Hamnet (Sept 2010)

Erste HAMNET-Tests in OE9

Sonny - OE9RSV hat sich in diese Technik eingelesen und bereits einen Satz an Hardware (für 2 Standorte) angekauft und eingerichtet. Erste Tests zwischen dem Schellenberg und dem Shack von OE9RSV waren erfolgreich.

 

Am Freitag, den 03.09.2010 wurden die ersten Tests mit den Geräten zwischen Schellenberg und Pfänder durchgeführt. Entscheidend war - ob die verwendeten Frequenzen im 6cm-Band frei sind.

 

Beim Linktest konnten stabile 6MB/sec zwischen Pfänder und Schellenberg gemessen werden. Am Schellenberg hat Werner - OE9FWV kurzfristig das Equipment aufgestellt. Am Pfänder waren Sonny - OE9RSV, Walter - OE9SWH und Harald -OE9HLH im Einsatz.

 

Geplant ist eine fixe Installation am Pfänder und Schellenberg. Das Packetradionetz im 23cm-Band bleibt erhalten und wird als Backup-Netz Verwendung finden. Die Koppelung zwischen HAMNET und PACKETRADIO wird am Pfänder über ein TNC4E und am Schellenberg über einen hardware- und softwaremodifizierten WLAN-Router erfolgen.

 

Wir werden weiter davon berichten! Natürlich sind für derartige Projekte auch Helfer und Interessenten gesucht - Wer will mitmachen?

 

  • Der Link-Satz
  • Der Link-Satz
  • Der Link-Satz
  • Test am Pfänder
  • Test am Pfänder
  • Test am Pfänder
  • Test am Schellenberg
  • Test am Schellenberg
  • Test am Schellenberg
  • Der Router
  • Der Router
  • Der Router

 

 
 
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