Im Rahmen der internationalen Wasserwehr am Alpenrhein fand am 7. und 8. Mai eine Hochwasser-Katatrophenübung im Kanton St. Gallen, dem Fürstentum Liechtenstein und dem Bundesland Vorarlberg statt.
Die Schwerpunkte der Übung in Vorarlberg sind die Organisation, Kommunikation, Logistik und Information.
Der Amateurfunkdienst hat bei dieser organisationsübergreifenden Übung ebenfalls Aufgaben wahrgenommen. Im Vordergrund stand der Aufbau einer netzunabhängigen Verbindung zwischen der Einsatzleitung vor Ort und der Landeswarnzentrale in Bregenz. Ziel war es, eine Datenverbindung und die Schnittstellen zu den beteiligten Organisationen zu beüben.
Die Mobile Clubstation OE9XGV mit dem Operator Werner OE9FWV und Bernhard OE9BBH, war als Betriebsbasis für das Amateurfunk-Modul der Support Unit Austria, in Lustenau bei der Einsatzleitung stationiert. Diese Funkstation hat die Nachrichten der Einsatzleitung im Hochwassergebiet entgegengenommen und an die übergeordnete Einsatzleitung in der LWZ in Bregenz weiter geleitet.
Die Nachrichten wurden an die Gegenstelle, die Funkstation OE9XLV im Landhaus mit den Operatoren Ernst OE9EMI und René OE9RSV, gesendet und dort dann an die Mitarbeiter der Landeswarnzentrale weitergeleitet.
Übungsannahme war eine komplett ausgefallene Telefon- sowie Internetinfrastruktur. Eine Datenübetragung war auf normalem Wege nicht mehr möglich. Daher wurde von der Einsatzleitung der Weg über den Amateurfunk gewählt. Aufgabe war es, Lagepläne und Bilder aus dem Hochwassergebiet mittels Datenverbindung an die Landeswarnzentrale in Bregenz zu senden. Die Datenverbindung wurde mittels 9k6-Packet-Radio Verbindung im 2-Meter-Band realisiert. Als Software für die Datenübertragung wurde das bereite bewährte Programm "Airmail" verwendet, welches sich hervorragend mit den SCS PTC-Pactor-Modems verwenden lässt. Nicht nur unter PACTOR, sondern auch mit der Betriebsart "Packet-Radio" leistet dieses Programm wertvolle Dienste. Die Dateien wurden als Anhang in eine E-Mail verpackt und per Airmail versandt.
Als Schnittstelle zwischen Einsatzleitung und der Amateurfunk-Datenübertragung wurde der USB-Stick als schnelles und einfaches Datentransfermedium gewählt. Die Funkamateure konnten sich so flexibel an die Anforderungen und Bedürfnisse der Einsatzleitung anpassen.
Nach erfolgreicher Übung am Abend des 7. Mai, wurde die mobile Clubstation OE9XGV noch in der Nacht von Holger, OE9GHV zum Steinbruch in Koblach überstellt. Dort hatten wir wieder die Möglichkeit - wie am Sicherheitstag in Feldkirch - den Amateurfunk im Rahmen des Katastrophenfunks und der Support Unit Austria zu präsentieren.
Es gab einiges Interessantes zu sehen. Von der modernen Sandsack-Abfüllanlage bis hin zu jeglichem schweren Gerät des Wasserbauhofs Vorarlberg sowie dem Landesfeuerwehrverband Vorarlberg.
Auch konnten wir uns die Zeit nehmen, das NVIS-Notfunk-Antennen-Set von OM Peter OE7OPJ zu testen. Bei diesem Antennentyp handelt es sich um einen Steilstrahler der für Funkverbindungen im Nahverkehr auf Kurzwellenfrequenzen geeignet ist.
Als Resumé kann man nur festhalten, dass die Hochwasser-Übung für den Amateurfunk sehr erfolgreich sowie repräsentativ verlaufen ist. Die Funkamateure Rene Sonnweber OE9RSV sowie Werner Furlan OE9FWV haben in bewährter Qualität gezeigt, dass über die Schiene "Amateurfunk" sowohl zuverlässige, unkomplizierte und schnelle Kommunikation, sowie auch in diesem Falle, robuste Datenübertragung, möglich ist.
Dank der Landeswarnzentrale, Herbert Knünz und Franc Magnes, für die Einladung zur Teilnahme, den Kollegen der Support Unit Austria für ihre Unterstützung bei der Übung, Ernst OE9EMI (Team LWZ), Bernhard OE9BBH (Team LWZ und Lustenau), Holger OE9GHV (OE9XGV-Fahrer) und Wilfried OE9WSJ für die Bereitstellung des OE9Mobils.
Weiters ein Dankeschön dem Funkoperator Klaus OE9PKV, den Besuchern Günter OE9HGV, Wilfried OE9WLJ und Wilfried OE9WSJ und der OE9-Presse Fabian OE9FRV.
Weitere Informationen
Information der Landeswarnzentrale zur Übung
(10.05.2010 - OE9FRV; Fotos: OE9GHV, OE9RSV, OE9FRV)