Massive geomagnetische Störung der Sonne

(C) NASA

In der Prognose- und Beobachtungswoche vom 8. bis zum 15. Feber 2011 zeigte die Sonne am 15.02.2011, um 01:56 UTC eine starke Aktivität.

 

Dazu der Funkwetterbericht von DL1VDL:

Die vergangene Woche prägte zumindest die Statistik des neuen Sonnenfleckenzyklus positiv, denn am 15. Februar um 01:56 UTC emittierte die Sonnenfleckengruppe 1158 den ersten X-Flare im 24. Zyklus. Am 14. Februar erreichte der Messwert des solaren Fluxes 113 Einheiten - das ist der Höchstwert seit September 2005.

 

Insgesamt verlief die Berichtswoche vom 8. bis 15. Februar positiv: Der solare Flux stieg von 90 auf 113; die Sonnenfleckenzahl von 38 auf 90. Neben 26 C-Flares gab es M-Flares am 9., 13. und 14. Februar. Der X2,2-Flare am 15.2. war mit einem R3-Mögel-Dellinger-Effekt und einem koronalen Masseauswurf verbunden, der sich als geomagnetischer Sturm und eventueller Aurora am 16. und 17. Februar bemerkbar machen wird.

 

Vor dem X-Flare führte am 14. Februar um 16 Uhr eine Schockwelle, ein so genannter "Sudden Impulse", zu einer intensiven geomagnetischen Störung und in der Abklingphase vor Mitternacht zur sprunghaften Verbesserung der 160-Meter-Ausbreitung. Die Signale der S9DX-DXpeditionen auf Sao Tome und Kamerun, TJ9PF, wurden vergleichbar 2 bis 3 S-Stufen lauter als an den Tagen davor. Die Bänder über 14 MHz zeigten erst zu Wochenbeginn eine Tendenz zu besserer Ausbreitung. Seit Dienstag gab es wieder brauchbare Öffnungen des 10-m-Bandes.

 

Ein Medienereignis

Die Presse hat die aktuelle Aktivität der Sonne zum Anlass für einige Berichte genommen. Sie titelte mit mehr oder weniger reisserischen Überschriften:

"Sonnensturm stört Radio"

"Starke Sonneneruption führte in Süd-China zu Störungen der Radioübertragung"

"Sonneneruption könnte Radio- und Satellitenübertragung stören"

"Sonnensturm bedroht Stromversorgung‎"

"Teilchen-Orkan rast auf Erde zu"

 

Tatsächlich kam zu es zu Störungen des Radioempfangs in China, Die NASA hat jedoch Entwarnung gegeben, da es zu keiner Störung von Satelitenkommunikation und GPS-Versorgung gekommen ist. Auch sind keinere Ausfälle von Stromnetzen bekannt.

 

Die positiven Auswirkungen dieses Sonnensturms

Natürlich können die beschriebenen negativen Auswirkungen des Sonnensturms eintreten. Sehen wir jedoch auch die positiven Effekte dieses Naturereignisses.

 

(C) Wikipedia

Die Polarlichter sind deutlicher sichtbar. Ein wunderschönes Naturereignis dass neben den Polarregionen auch in den mittleren Breiten (Mitteleuropa) zu sehen ist.

 

Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen der Magnetosphäre - Elektronen, Protonen, aber auch Ionen - auf die oberen Schichten der Erdatmosphare treffen und dort die Luftmolekühle zum Leuchten anregen.

 

 

Diese starken Aktivitäten der Sonne verursachen aber auch möglicherweise eine kurzfristige starke Dämpfung der D-Schicht auf der Tagseite der Erde - die den Frequenzbereich bis zu 300MHz beeinträchtigen kann - den Mögel-Dellinger-Effekt.

 

Neben dem kurzzeitigen Zusammenbruch der Kurzellenausbreitung kann es auch in diesem Zeitraum zu verbesserten Bedingungen auf den höheren Amateurfunkbändern - wie im 10m-Band - führen. Aber auch im 160m-Band sind dann DX-Verbindungen möglich.